von Laura Siegle
Montag 8:30 – der Wecker klingelt, raus aus den Federn und ab zum Frühstück. Nach dem ersten Kaffee dann den Schlafanzug gegen ein „arbeitstaugliches“ Outfit tauschen und an den Schreibtisch. Normalerweise würde ich jetzt mit dem Fahrrad zur Uni fahren und mit meinen Kommilitonen* innen im Hörsaal der ersten Vorlesung lauschen. Dieses Semester ist aber alles anders. Das Coronavirus hat auch uns Studierende ins „Homeoffice“ verbannt. Statt mit 90 anderen Studierenden im Hörsaal sitze ich also allein um 10:00 Uhr vor meinem Laptop zuhause und warte darauf, dass das Lernvideo der ersten Vorlesung hochgeladen wird.
Dieses Semester gilt an der Uni Hohenheim das Primat des Digitalen: die Vorlesungen sollen soweit es geht asynchron in Form von zuvor aufgenommenen Videos stattfinden. Selbst wenn die Beschränkungen gelockert werden, gilt es, das Semester digital zu Ende zu bringen. Meine Professoren laden ihre Videos jeweils zu dem Zeitpunkt hoch, zu dem auch die Vorlesung stattfinden würde. Das heißt, der Stundenplan wird trotzdem eingehalten. Es ist gut, einen geregelten Ablauf und feste Termine zu haben. So wird man weniger dazu verleitet, die Videos nicht anzuschauen oder aufzuschieben. Es ist natürlich schade, nicht den normalen Uni-Alltag dieses Semester erleben zu können, aber die Videos haben auch ihre Vorteile. Man kann sie sich beliebig oft anschauen, nochmal zurückspulen, wenn man etwas nicht verstanden hat oder einfach die 1,5-fache Geschwindigkeit einstellen, wenn der Professor zu langsam redet ? Eine weitere Möglichkeit, die einige Dozenten nutzen, sind Videokonferenzen über Plattformen wie beispielsweise ZOOM. Das ist vor allem bei Übungen eine sinnvolle Lösung, da man so direkt Fragen stellen kann. Mit der Ilias-Lernplattform stehen außerdem genügend Optionen zur Verfügung, mit den Professoren sowie den Kommilitonen in Kontakt zu bleiben.
Auch wenn dieses Semester anders ist und auch noch nicht feststeht, wie die Prüfungen aussehen werden, werden wir doch sehr viel mitnehmen. Ich denke, wir können das Online-Semester als Chance sehen, uns und unsere Lerngewohnheiten weiterzuentwickeln. Machen wir das Beste draus und hoffen wir, dass nach diesem Semester wieder etwas Normalität in all unsere Lebensbereiche einkehrt!