von Roxana Roggenwallner
Was steckt hinter den Begriffen Restrukturierungs- und Veränderungskommunikation und inwiefern betreffen diese konkret die Arbeit der Unternehmensberatung GAULY? In einem virtuellen Intensivworkshop gab Johannes Fischer, Managing Partner von GAULY, mit Unterstützung von Kathrin Schmidtke, Analyst bei GAULY und ehemalige PRIHO-Vorständin, Einblicke in diese Kommunikationsdisziplin und brachte den PRIHO-TeilnehmerInnen Vorgehensweisen und Besonderheiten näher.
Die Corona Krise hat die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen massiv verschärft. In diesem Zuge hinterfragen Unternehmen zunehmend ihre Strukturen, Prozesse und Ausgaben, um langfristig profitabel zu bleiben. Meldungen zu Stellenabbau oder Standortschließungen häufen sich und die Zahl der Restrukturierungsfälle steigt. In dieser Sondersituation nimmt Kommunikation eine Schlüsselrolle ein: Einerseits informiert sie interne und externe Stakeholder über den Restrukturierungsprozess und ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für dessen Gelingen. Andererseits bindet sie Führungskräfte und Mitarbeitende in diesem Prozess ein, aktiviert und befähigt sie, um eine adaptive Kultur zu entwickeln, die den Geschäftserfolg unterstützt.
Auf diesem Weg begleitet GAULY sowohl globale Unternehmen und DAX-Konzerne als auch Familienunternehmen und Mittelständler. GAULY ist eine der führenden unabhängigen Unternehmensberatungen für Strategie und Kommunikation, die sowohl national als auch international tätig sind und ihren Sitz in Deutschland haben.
Zusammenhängende Prozesse
Die beiden Begriffe Restrukturierungs- und Veränderungskommunikation hängen unmittelbar miteinander zusammen: Bei einer Restrukturierung geht es stets auch um Veränderungen, die intern und extern kommuniziert werden müssen. Unternehmen haben unterschiedliche Gründe, weshalb sie sich dafür entscheiden bzw. dazu gezwungen sind. Meist hängt es mit Veränderungen am Markt zusammen, welche die Rahmenbedingungen beeinflussen. Beispielsweise eine erhöhte Konkurrenzsituation oder, wie im aktuellen Fall, die Einflüsse einer Krise wie der Corona-Pandemie. Ein Restrukturierungsprogramm ist oft die letzte Möglichkeit, um ein Unternehmen wirtschaftlich langfristig wieder gesund aufzustellen und einer Insolvenz zu entgehen. Bei dieser Transformation unterstützt die Unternehmensberatung GAULY Unternehmen kommunikativ und im Change Management. Im Webinar zeigte Johannes Fischer, welche Schlüsselrolle Kommunikation dabei einnimmt.
Problem erkannt – was ist mit der Umsetzung?
Meist wird von den Unternehmen zwar das Problem erkannt und eine gute Strategie geplant, jedoch hapert es an der Umsetzung. Häufig wird GAULY auf den Plan gerufen, wenn sich das Unternehmen bereits in einer kritischen Abwärtsspirale befindet. Um dem entgegenzuwirken, sollte schnell gehandelt und aktiv an Maßnahmen zur Verbesserung der Situation gearbeitet werden. An dieser Stelle unterstützt GAULY bei der Steuerung in die richtige Richtung und der Kommunikation wichtiger Maßnahmen des Restrukturierungsprogramms. Denn wer nicht nur eine gute Strategie verfolgt, sondern auch richtig handelt, kann Vertrauensverluste und Reputationsschäden eindämmen. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist es, alle Stakeholder abzuholen und über den bevorstehenden Prozess zu informieren.
3 Punkte Plan für Unternehmen in der Abwärtsspirale
Anhand eines anonymisierten Praxisbeispiels wurde den TeilnehmerInnen des Workshops beispielhaft die Rolle von Kommunikation in einem Restrukturierungsfall erläutert. Um einem Unternehmen zu helfen, sind vor allem drei verschiedene Schritte nötig. Ein solche Veränderung ist nichts, was von heute auf morgen bewerkstelligt werden kann, sondern stellt einen längerfristigen Prozess dar, der sich über mehrere Monate erstreckt.
Zunächst wird offen kommuniziert, in welcher Situation sich das Unternehmen befindet und warum die Restrukturierung notwendig ist. Dabei sollten Unternehmen die Situation nicht künstlich schönreden, so Johannes Fischer. Der Rat hierbei lautet: Lieber ein wenig pessimistischer sein, als die aktuelle Lage zu optimistisch darzustellen und anschließend falsch zu liegen. Danach ist oft erst einmal kommunikative Zurückhaltung angebracht. Dieser Schritt mag zwar auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich wirken, hat aber eine wichtige Daseinsberechtigung. Denn er verschafft dem Management Zeit, das Restrukturierungsprogramm umzusetzen und zugleich intern Klarheit über die Situation allgemein und den Umgang mit ihr herzustellen. Es ist außerdem besonders wichtig, nicht vorschnell kleine Erfolge zu kommunizieren, die sehr schnell verpuffen können und nicht den gewünschten positiven Effekt erzielen.
In einem letzten Schritt wird dann, sobald das Restrukturierungsprogramm greift, über den Fortschritt des Unternehmens berichtet und alle Stakeholder in das Geschehen eingebunden.
Strategische Hilfe in Krisenzeiten
Gerade in Krisenzeiten, in denen Themen, wie Insolvenz und Stellenstreichungen die Medienberichterstattung dominieren, ist es umso wichtiger zu wissen, wie Kommunikation Unternehmen unterstützen kann, um die Krise zu überstehen und gestärkt aus ihr hervorzugehen.
Vielen Dank an unseren Förderer GAULY für diesen spannenden, aktuellen und praxisnahen Workshop und dass wir unsere Fragen loswerden durften!