Priho bei der Telekom Content Challenge

Mit etwas Abstand wollen wir das aufregende Wochenende in Bonn Revue passieren lassen: Die Telekom hatte für kommunikations- interessierte Studierende ein Workshop-Wochenende ausgeschrieben. Organisator war neben der Telekom die Kommunikationsberatung LAUTENBACH SASS aus Frankfurt. Ein DAX-Konzern, eine Beratung, gleichgesinnte Studierende aus Leipzig, Hannover, Darmstadt, Lingen und Stuttgart – sehr interessanter Cocktail, sich das entgehen zu lassen, wäre fahrlässig. Gleichzeitig sind wir mit einer natürlichen Grundskepsis in die ehemalige Bundeshauptstadt gefahren: Schließlich steckt für die Telekom ein Motiv dahinter, eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Konzern lädt Studis ein und lässt ein Produkt entwerfen, das kennen wir von Uni-Kooperationen. Das Konzept kostet wenig und das Unternehmen steht im Nachgang gut da, schließlich hat man etwas für den Nachwuchs getan. Nach den folgenden Zeilen sollte aber klar sein, dass der Workshop der Telekom am vergangenen Wochenende sich bei weitem nicht in solche Pauschalurteilsschubladen stecken lässt – im Gegenteil. Vielmehr hat COM, die Abteilung Unternehmenskommunikation den Anlass genutzt, die eigene Ideologie nach innen zu hinterfragen. Die Studierenden waren ein Spiegel, der Blick von außen auf die vermeintliche Filterblase. Origineller Ansatz, bei dem alle Beteiligten sehr viel mitnehmen konnten. Nun aber zum eigentlichen Event.

Die gesamte Gruppe der content challenge – Photo by Alexander Derno

Nach einem gemütlichen Get-Together am Donnerstagabend, begann am Freitag früh in der Frische die Telekom Content Challenge. Wir wurden am Eingang von der COM-Mitarbeiterin Susanne Bruns empfangen, die das Projekt mit organisiert hatte, und zu einem der drei Flügel geführt, in denen die Mitarbeiter von COM ihren Berufsalltag verbringen. Dieser Flügel würde uns für die kommenden zwei Tage zur Verfügung stehen. Zu Beginn wurden wir von Michael Schlechtriem, dem Vice President Communication Strategy Development der Telekom, eingeladen, der Morgenrunde am runden Tisch beizuwohnen. Dieser Tisch bildet das Zentrum der Content Factory: ein offener Raum, keine Trennwände, jeder sieht jeden und kann jeden hören. Und wie uns die COMler gespiegelt haben, haben wir auch wirklich die Bandbreite an Programm miterlebt – von den klassischen Social Media Reportings über die Besprechung des wöchentlichen Termin- und Themenplans bis zum kontroversen emotionalen Disput über den Inhalt eines Artikels.

Die contentfactory, das einzigartige Konzept der Telekom -Photo by Alexander Derno

Im Anschluss wurden alle Teilnehmer auf vier Teams aufgeteilt. Jedes Team hatte einen Moderator von LAUTENBACH SASS oder COM. Die Aufgabe der Teams war es, jeweils in der Rolle eines frisch gegründeten Start-ups zu schlüpfen und innerhalb der Content Factory Probleme und Möglichkeiten zu identifizieren. Auf dieser Basis sollten wir ein Kommunikationsprodukt entwerfen, das die Probleme löst. Die Teamleiter führten uns Studierende Schritt für Schritt vom Brainstorming zur fertigen Idee.

Bei der Ideenfindung mit Moderator Claudio von Lautenbach Sass -Photo by Alexander Derno

Am Freitagabend sollte das Grundgerüst für diese Idee stehen – damit alle ein ausgelassenes Abendessen im Base Camp Bonn verbringen konnten. Dort hatten wir von einer Empore aus bei Drink, Plausch und dem Taco-Buffet einen genialen Blick über das Camp-Areal: eine große Lagerhalle, Wohnwagen als Unterkünfte, detailliert im Retro-Look hergerichtet. Ein allzu langer Abend wurde es nicht: Der Tag in der Content Factory war anstrengend und die Studierenden ambitioniert, ihr Projekt am Samstagmorgen noch präsentierfertig zu machen. Nach einem kurzen Mittagessen wurden die Ergebnisse nämlich im Pitch vor einer Jury, bestehend aus Kommunikationsexperten, präsentiert.

Die Pitches der Teams -Photo by Alexander Derno

Die Präsentationen waren vielfältig. Den Teams hat man das Herzblut angesehen, das sie in ihr jeweiliges Projekt gesteckt haben. Vom Content-Tinder über ein Content-Labor und einen Marketplace des Wissens bis zum öffentlichen Intranet: Alle Ideen waren individuell innovativ – und doch haben alle Teams sehr ähnliche Probleme und Möglichkeiten identifiziert: Content-Flut, Vielzahl unterschiedlicher Plattformen, interne Kommunikationsprozesse und Themen-Ideenfindung. Schlussendlich gewann das Team, in dem auch unser Vorstandsvorsitzender Raphael war mit der Idee, das Intranet YAM (kurz für you and me) der Telekom schrittweise mit zusätzlichen Funktionen auszustatten, bis es schließlich öffentlich zugänglich gemacht werden würde. So könne laut Konzept eine Mischform aus sozialem Medium, Blog und Meinungsforum entstehen mit eindeutigem Themenbezug: Ziel dessen sei es, irgendwann jegliche Kommunikation weltweit zum Thema Telekommunikation über diesen einen vielfältigen Kanal ablaufen zu lassen. Think Big, völlige Transparenz – entsprechend des Leitbilds, das sich die Telekom selbst auferlegt hat.

Das Gewinnerteam mit unserem Vorstandsvorsitzenden Raphael -Photo by Philipp Schindera

Ob und inwiefern die Telekom die Impulse der Studierenden tatsächlich in ihr Unternehmen mitaufnehmen oder bedenken wird, das wird sich zeigen. Dass hier zumindest gegenseitig ein Eindruck hinterlassen wurde, zeigt – zu Recht – die vielfältige Anschlusskommunikation auf Twitter, Facebook und Co. (beispielsweise von Philipp Schindera, dem Leiter Unternehmenskommunikation der Telekom). Das Wochenende hat viel Raum geboten, sich gegenseitig zu inspirieren. Und dafür hat nicht nur der Haufen interessanter gleichgesinnter Studierenden beigetragen: Danke deshalb an die Telekom und LAUTENBACH SASS für Einladung und Organisation. Chapeau – uns hat das Format sehr gut gefallen und wir freuen uns auf die #contentchallenge2019!

So viel zum spannenden Wochenende in Bonn. Visuelle Eindrücke gibt es auf Facebook, Twitter und Instagram: Schaut gerne bei uns rein!

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