von Joanna Hammer
Kämpfen gegen Mineralölspuren in Lebensmitteln oder die Bedeutung von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen – was hat das mit Kommunikation zu tun? Dies konnten wir letzte Woche herausfinden, als uns zwei PRIHO-Alumni praktische Einblicke in ihre tägliche Arbeit gegeben haben: Saskia Reinbeck, die heute bei foodwatch Kampagnenarbeit betreibt und Karolin Huber, die ihr Volontariat bei Roche Diagnostics gemacht hat.
„Zwei Millionen Kinder in Deutschland sind übergewichtig, 800.000 sogar adipös“, erklärte uns Saskia und unterstreicht damit, welche Auswirkungen unter anderem der Konsum ungesunder Lebensmittel auf Kinder haben kann. Einer neuen Studie der Universität Hamburg [Neue Studie: Kinder sehen pro Tag 15 Werbungen für ungesundes Essen – Kinderärzte, … | Presseportal] zufolge sehen Kinder pro Tag 15 Werbespots oder Anzeigen für ungesunde Lebensmittel. Das wirke sich erwiesenermaßen auch auf deren Konsum aus, berichtete Saskia. Da es in Deutschland bisher jedoch keine gesetzliche Regulierung von Werbung für ungesunde Lebensmittel gibt und die Abwehrstrategien der Lebensmittelindustrie recht erfolgreich sind, geben nach wie vor viele Verbraucher:innen den Eltern die Schuld am Übergewicht ihrer Kinder. Was kann man diesen Menschen entgegnen, um darauf aufmerksam zu machen, dass Werbung die Eltern oft umgeht? Das haben wir in der anschließenden Praxisaufgabe überlegt. In sechs Gruppen wurden verschiedene Strategien ausgetüftelt und diese anschließend gepitched – unter anderem kamen die Ideen auf, mit Wissenschaftler:innen zusammenzuarbeiten, an Schulen zu gehen oder Warnhinweise auf den Verpackungen anzubringen.
Zuvor hat Saskia uns noch von ihrem Arbeitsalltag erzählt. Gerade arbeitet sie an zwei Kampagnen: Gegen Verunreinigungen durch Mineralöle in Lebensmitteln und eben gegen die Werbung für ungesunde Produkte, der Kinder täglich ausgesetzt sind. Ihr Arbeitsalltag ist daher sehr kreativ und vielfältig: Vom Texten für Newsletter, über Interviews, bis hin zu strategischen Überlegungen und Recherche. Er fordere aber auch ein hohes Maß an Flexibilität. Denn Pläne für Kampagnen müssen immer wieder hinterfragt und angepasst und auf neue Entwicklungen reagiert werden.
Nachdenklich gemacht hat uns das Video [https://www.roche.com/about/business/diagnostics/value-of-diagnostics/], das Karolin uns zu Beginn ihres Vortrags gezeigt hat. Es macht auf die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam – und die Konsequenzen, wenn man diese nicht wahrnimmt. Auch Karolin hat uns von ihrem Alltag als Volontärin bei Roche Diagnostics berichtet. Zusammen haben wir mit ihr überlegt, welche Zielgruppen Roche Diagnostics mit dem Video ansprechen kann: Über welche Kanäle kann dies geschehen, welche Botschaft sollte vermittelt werden? Im Plenum waren wir uns nicht immer völlig einig, was zu interessanten Diskussionen geführt hat. Anschließend hat Karolin uns praktische Tipps für den Berufseinstieg und der Suche nach einem Volontariat gegeben – die wichtigste Botschaft: einfach versuchen! 😊
Vielen Dank Saskia und Karolin für eure Tipps, Einblicke und Erfahrungen! Ursprünglich war das Event mit vier Alumni geplant, allerdings mussten zwei krankheitsbedingt absagen. Das finden wir natürlich sehr schade – würden uns aber sehr freuen, die beiden bei einem zukünftigen Event kennenzulernen!
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